Antonikapelle

Gedenktag: 13. Juni

 

Die Antonikapelle steht am südlichen Ortsausgang direkt an der Hauptstraße. Laut Inschrifttafel im Inneren legte man 1730 den Grundstein, konnte aber erst 1742 an der Kapelle weiterbauen und sie schließlich 1767 einweihen.

Der nach Süden gerichtete Barockbau mit Querschiff und flach geschlossener Apsis ist am Außenbau durch grau gefasste Lisenen gegliedert und wird über der Eingangsfront von einem Dachreiter mit Spitzhelm bekrönt. Über dem rechteckigen Hauptportal ist in einer Nische die Figur des Schutzpatrons Antonius eingelassen. Dem dreijochigen keuzgratgewölbten Schiff schließt sicht das Querschiff mit Platzlgewölbe im Zentrum und Tonnenwölbung über den Armen an. Das im Rokokostil gehaltene Deckenfresko öffnet einen Ausblick in den Himmel, in dem Gottvater und ihn umgebende Engel auf Wolkenbänken zu sehen sind. Der Hochaltar bewahrt im Zentrum eine Figur des Kapellenpatrons Antonius von Padua. Da sie im Gegensatz zur übrigen Ausstattung aus Stein gefertigt ist, ist anzunehmen, dass es sich um jene Skulptur handelt, die auf der ursprünglich außerhalb der Kirche errichteten Steinsäule stand, die später in die Apsis eingemauert wurde.

Der linke Seitenaltar zeigt eine Kopie des Mariazeller Gnadenbildes, flankiert von den Engeln Michael als Seelenwäger und Gabriel mit Lilie als Verkündigungsengel. Das Predellenbildt stellt das Herz Jesu dar. Der als Pendant gestaltete rechte Altar präsentiert im Zentrum die Figur Annas, die ihre Tochter Maria das Lesen lehrt. Bei den begleitenden Skulpturen handelt es sich um den Viehpatron Leonhard, der mit einem Pferd dargestellt ist. Die antikisch gewandete andere Figur könnte der Wetterheilige Donatus von Münstereifel sein. Das Vorsatzbild zeigt den Tod des hl. Joseph.

Ein schönes Beispiel volkstümlicher Handwerkskunst sind die sechs Bilder mit Darstellungen aus der Antoniuslegende an der Orgelempore. Gezeigt ist von links nach rechts: der Schiffbruch des Heiligen bei Syrakus; das Christuskind erscheint dem Heiligen in seiner Klosterzelle; Antonius schützt seine Kapelle in Großhöflein, die hier noch einen barocken Zwiebelhelm zeigt, vor einem Unwetter; das Eselswunder und die Bekehrung eines Ketzers; St. Antonius heilt einen Kranken sowie schließlich die Predigt vor den Fischen. Die Legenden zu den einzelnen Bildern sind nur noch fragmentarisch erhalten. An der Unterseite datiert eine Inschrift die Empore samt zugehörigem, einmanualigem Orgelpositiv auf 1748 und nennt als Stifter den Wiener Bürger Tobias Nickl.